Der Wecker klingelt um 6 Uhr 30, die Mein Schiff 2 ist da noch in der Bucht von Kotor in Montenegro unterwegs. Ich schaue mir von der Veranda aus an, wie die Tenderboote abgesetzt werden. Um 8 Uhr frühstücken wir im Anckelmannsplatz und gegen 8 Uhr 45 finden wir uns im Theater ein. Kurz darauf wird „Schweden“ aufgerufen: das ist das Stichwort, dass ein Tenderboot für uns bereit steht. Nach der kurzen Überfahrt steigen wir direkt am Anleger in den Bus für den Ausflug „Perlen der Adriatischen Küste“.
Die einheimische Reiseleiterin redet auf dem Weg von Kotor nach Budva sehr viel und sehr langweilig. Furchtbar langweilig, es klingt, als würde sie den Wikipediaeintrag zu Montenegro vorlesen. Oberhalb der Halbinsel Sveti Stefan steigen wir kurz aus dem Bus und bewundern die Aussicht.
Dann geht es weiter zur Altstadt von Budva. Auf dem Fußweg vom Busparkplatz zur Altstadt würden einige Mitglieder der Gruppe gern eine Toilette aufsuchen, was die Reiseleiterin aber nicht erlaubt. Erst ein öffentliches WC direkt am Rande der Altstadt darf aufgesucht werden. Leider ist dieses verschlossen. Im strömenden Regen rütteln die Betroffenen am Gitter, um das Aufsichtspersonal anzulocken, was nach einiger Zeit auch gelingt. Die Reiseleiterin wartet währenddessen mit dem Rest der Gruppe unter einem schützenden Dach.
Als der Regen weniger wird, lassen wir uns die Altstadt zeigen und haben noch etwas Freizeit. Die ist recht kurz bemessen, sie reicht gerade, um gemütlich zur Bushaltestelle zurückzugehen. Mit dem Bus kehren wir nach Kotor zurück.
Auch hier steht noch die Führung durch die Altstadt auf dem Programm, wir wollen unsere Zeit aber nicht mehr mit dieser unglaublich langweiligen Reiseführerin verschwenden und nehmen um 13 Uhr das nächste Tenderboot zur Mein Schiff 2. Das war mit Abstand der schlechteste Busausflug meines Lebens!
Zurück an Bord essen wir im Anckelmannsplatz. Frau und Kind bleiben auf dem Schiff, ich habe aber noch Lust, mir Kotor anzusehen. Also steige ich wieder ins Tenderboot und spaziere durch die schöne Altstadt von Kotor. Um 15 Uhr 30 bin ich wieder an Bord und habe noch genügend Zeit für einen Poolbesuch – den hatte ich meinem Sohn versprochen.
Nach dem Kuchenbuffet möchten wir gern etwas trinken. Die Tui-Bar ist voll besetzt, darum holen wir uns etwas an der Bar und trinken es im Meerleben. Der Sohn reiht sich in die Kinderschar ein, die dort an den Spielkonsolen spielen.
Im Atlantik gehören wir wieder zu den ersten Gästen und bekommen einen Fensterplatz im Heck. Kaum dass wir Platz genommen haben fährt die Mein Schiff 2 auch schon los; wie geplant um 18 Uhr. Vorher hatte Kapitän Michael Block angekündigt, dass wir wegen ungünstiger Winde eventuell schon vorher die Bucht verlassen würden, aber es sind wohl nicht (wie von ihm erhofft) alle Passagiere frühzeitig an Bord gekommen.
Beim Auslaufen ist trotz Fensterplatz überhaupt gar nichts von der malerischen Landschaft zu sehen, die dunklen Wolken hängen ganz tief in den Bergen. Immerhin klappt der Service tadellos, so das der Sohn zum Beginn des Kids-Club-Abendprogramms um 19 Uhr mit seinem Menü fertig ist.
Der Kapitän macht noch eine sehr bemerkenswerte Ansage: Der Ankergrund in der Bucht von Kotor sei problematisch und das Risiko groß, dass ein Unfall mit einem abgetriebenen Kreuzfahrtschiff in der engen Bucht passiert. Er gehe davon aus, dass große Kreuzfahrtschiffe nicht mehr lange in der Bucht von Kotor ankern werden. Soll nicht die Mein Schiff 3 im Sommer 2014 Kotor anlaufen?
Während der Sohn noch im Kids-Club seinen Spaß hat, gehen wir Eltern wie am Vorabend zum Tanzkurs in die Himmel&Meer-Lounge. Heute ist Disco-Fox dran und auch dieser Kurs ist wieder gut besucht.