Hamburg – Kreuzfahrthafen von Berlin

Der Kreuzfahrthafen Hamburg boomt, jedes Jahr werden neue Rekordpassagierzahlen gemeldet. Fast alle dieser Passagiere beginnen oder beenden ihre Kreuzfahrt in Hamburg. Warnemünde dagegen hat überwiegend Transitpassagiere, also Reisende, für die Warnemünde einer der Stopps ihrer Kreuzfahrt ist. Vor allem amerikanische Reedereien bewerben Warnemünde als „Hafen von Berlin“ und verkaufen zahlreiche Tagesausflüge in die deutsche Hauptstadt.

Diese Touristen sollen in Zukunft auch im Hamburger Hafen aussteigen – darum haben die Hamburg Tourismus GmbH und die visitBerlin GmbH eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Mit vereinten Kräften wollen Hamburg und Berlin die amerikanischen Schiffe von Carnival, Royal Caribbean und Norwegian an die Hamburger Cruise Terminals locken. Mit dem ICE könnten die Passagiere in einer guten Stunde Berlin erreichen, gegebenenfalls in Sonderzügen.

Ein großes Handicap des Hamburger Hafens: alle benachbarten Kreuzfahrtziele sind mehr als eine Tagesreise entfernt. Vor und nach dem Hamburg-Besuch müssen die Reedereien darum jeweils einen Seetag einplanen. Die Touristen aus Übersee möchten aber möglichst viele Ziele in Europa besuchen, die weite Anreise soll sich ja lohnen. Hier könnte es helfen, Bremerhaven als Stopp intensiver zu vermarkten. Mit dem Deutschen Auswandererhaus und dem Klimahaus gibt es dort zwei hochklassige Attraktionen, die auch internationale Besucher beeindrucken können. Ein weiterer interessanter Stopp in Hamburgs Nachbarschaft wäre Helgoland. Die Hochseeinsel müsste aber zunächst einmal einen für Kreuzfahrtschiffe geeigneten Anleger bekommen, denn getendert werden kann dort nicht zuverlässig (das Wetter ist zu unbeständig).

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