Familienkabine auf der Mein Schiff

Eine Besonderheit auf den Schiffen der Tui Cruises sind die Familienkabinen. Sowohl auf der “Mein Schiff 1” als auch auf der “Mein Schiff 2” befinden sich diese im Heck auf Deck 8 und Deck 10 und bieten somit einen besonderen Ausblick nach hinten. Sie haben eine sogenannte Veranda (ein sehr großer Balkon), die mit einem Tischchen, zwei Stühlen, einer Liege und einer Hängematte ausgestattet ist.

Veranda der Familienkabine 10162 auf der Mein Schiff 1

Auch die Kabine selbst ist geräumiger als eine normale Kabine. Familientauglich wird sie durch die Möglichkeit, zwei Erwachsene und drei Kinder unterzubringen. Die Kinder schlafen auf einem ausklappbaren Doppelbettsofa und in einem Hochbett.

Hochbett in der Familienkabine mit eingeklapptem Schlafsofa

Sowohl das Schlafsofa als auch das Hochbett werden tagsüber vom Kabinensteward zurückgebaut und zur Nacht wieder hergerichtet, so dass tagsüber verhältnismäßig viel Platz zur Verfügung steht. Selbst neben dem ausgeklappten Sofabett ist noch genügend Platz, um daran vorbei zur Veranda zu gehen oder sich auf den Sessel am Fenster zu setzen.

Ausgeklapptes Schlafsofa in der Familienkabine

Viel Platz für die Kinder – da müssen sich die Eltern eben etwas einschränken. Das Elternbett ist zwar bequem gepolstert und mit knapp 1,50 m auch ausreichend breit, es ist aber an drei Seiten in eine Nische eingepasst: Der Wandschläfer muss über seinen Bettpartner klettern!

Elternbett in der Familienkabine

Eine Schiebetür ermöglicht es, die beiden Bereiche in separate Räume zu trennen. Die Eltern haben dann quasi eine Innenkabine; Veranda und Fernseher gehören zum Kinderzimmer. Es ist übrigens reichlich Stauraum vorhanden, wir konnten sogar unserer leeren Koffer noch im Schrank abstellen.

Viel Platz und eine schöne Aussicht nach hinten raus und dann noch eine X-Box-Spielkonsole auf der Kabine: klingt nicht schlecht, oder? Für die Schulferientermine sind diese Kabinen dann auch regelmäßig frühzeitig ausgebucht. Außerhalb der Ferien sieht es anders aus. So hatten wir als dreiköpfige Famlie mit einem Kindergartenkind eine Balkonkabine zum Flextarif gebucht und die Familienkabine 10162 auf Deck 10 der “Mein Schiff 1” zugeteilt bekommen. Dabei mussten wir leider feststellen, dass diese Kabine auch Nachteile hat.

Nicht wirklich gestört hat es uns, dass man sowohl von Deck 9 als auch von Deck 11 von den vorderen Plätzen des Außenbereichs der Tapas Y Mas-Bar auf den vorderen Teil unserer Veranda blicken konnte; schließlich konnten wir auch die oben dargebotene Livemusik genießen! Im Kabineninnern war übrigens fast nichts von den Restaurants darüber zu hören.

Unangenehm war das sehr heftige und laute Rütteln beim An- und Ablegen des Schiffs, zumal diese Manöver häufig zur Schlafenszeit vorkamen. Wer dieses Spektakel schon einmal auf Deck 5  im Restaurant Atlantik miterlebt hat, kann es nachempfinden, denn auf Deck 10 ist es nicht wesentlich sanfter.

Nahezu unerträglich fand ich die Verschmutzung der Veranda. Schwarze, schmierige Partikel setzten sich auf der Reling, den Möbeln und dem Boden ab. Nach einer Nachtfahrt konnte man die Veranda nicht betreten ohne sich total einzusauen. Der Kabinensteward hat den Dreck zwar jeden Morgen gründlich beseitigt, trotzdem musste man sich vorsehen. Nur mit untergelegten Badetüchern waren Stühle, Hängematte und Liege überhaupt benutzbar. Glück im Unglück: die Flecken in der Kleidung sind alle wieder rausgegangen.

Aktuelle Ergänzung zum Artikel

Nach der 10162 wurde uns für die zweite Reise auf der „Mein Schiff 1“ im Mai 2012 die Familienkabine 8267 zugeteilt. Abgesehen davon, dass sie spiegelbildlich zueinander eingerichtet sind und sich die eine auf Deck acht, die andere auf Deck 10 befindet, unterscheiden sie sich nicht. Auch der „Presslufthammereffekt“ ist auf beiden Decks ähnlich heftig.

Weil doch die Erfahrungen mit der Verschmutzung durch Ruß so unterschiedlich sind, habe ich mir das mal genauer angesehen. Auf unserer ersten Fahrt hatten wir praktisch jeden Morgen eine verschmutzte Veranda, dieses Mal nicht immer. Es gibt wohl zwei Faktoren, die das beeinflussen: Je schneller die Fahrt, desto mehr Ruß und je mehr Wind, desto weniger Ruß. 2011 im westlichen Mittelmeer war es die ganze Woche fast windstill, 2012 im östlichen Mittelmeer war es häufiger windig. Im Norden und auf den Kanaren ist es ja auch eher windig, darum ist das Rußproblem auf diesen Routen nicht so bekannt.